Donnerstag, 8. Oktober 2020

Herbst in Griechenland

Es ist Herbst geworden in Griechenland. Das Wetter sehr unbeständig im Vergleich zu den letzten Jahren. Wir haben zwar immer noch bis zu 30°C am Tage auch die Wassertemperaturen sind mit 27°C noch sehr angenehm. Aber eine Front folgt der anderen. Deshalb müssen genau planen wo und wie wir die Nächte verbringen. Die Gewitter mit ihren Winddrehern sind nicht zu unterschätzen vor allem in der Nacht.




Wir sind immer noch mit unseren Freunden Marlene und Robert und ihrer „Romoco“ unterwegs. bummeln gemütlich von Bucht zu Bucht. Es ist noch erstaunlich voll im ionischen Meer. Die Einheimischen sagen, aufgrund von Corona hat sich alles auf den Herbst verschoben. Viele Crews haben wohl schon im letzten Jahr gebucht, mehrmals den Starttermin geändert und sind jetzt doch noch los ähnlich wie wir Ende August.





Aber wir finden noch genügend schöne und ruhige Plätze. Einige nette Eigner in der Nachbarschaft versprechen ruhige Abende. 



Es kann aber auch anders sein. Im beschaulichen Astakos sind wir die einzigen beiden Schiffe bis plötzlich in der Abenddämmerung noch eine Horde von 12 bulgarischen Charterschiffen einfällt. Insgesamt 98 Spaßsegler vermiesen uns die Nacht indem sie versuchen die gesamten griechischen Alkoholbestände bis morgens um 5 Uhr zu vernichten. Ihrem Zustand nach ist es denen fast gelungen.



Jetzt ziehen wir langsam Richtung Norden zu unserem Winterliegeplatz. Dort gibt es noch die übrigen Einwinterungsarbeiten wie jedes Jahr, bevor es wieder nach Hause geht.


Sonntag, 20. September 2020

Medicane Ianos

Wir haben den Medicane ( Mittelmeer Hurrikan) mit viel Glück und guter Vorbereitung unbeschadet überstanden. Um uns herum war aber die Hölle los. Das Kreischen des Sturms bei über 60 Kn Windgeschwindigkeit ließ eine normale Unterhaltung nicht mehr zu.




Gegen Abend lagen wir genau im Auge des Sturms und sahen den blauen Himmel


Gleichzeitig wurde es windstill. Geraume Zeit später drehte der Wind dann von E über N nach
West wurde aber nicht mehr so stark und in der Nacht zu Sonntag war es dann ruhig.


Andere hatten nicht soviel Glück. In Kioni auf der Insel Ithaka wo wir vor dem Sturm noch drei Tage friedlich lagen herrscht Ausnahmezustand. Viele Schiffe sind gesunken oder schwer beschädigt. Segelfreunde von uns welche die Chaosnacht dort einigermaßen überstanden haben schickten uns die nachfolgenden Bilder.








                                                                   Ohne Worte.


                                                         Jetzt ist alles wieder ruhig.




Donnerstag, 17. September 2020

Irgendwann in Griechenland........



Nun gibt es doch noch einen kurzen Bericht. Lange haben wir zuhause überlegt wie wir es wohl angehen in diesem speziellen Jahr doch noch nach Griechenland zu kommen um wenigstens überprüfen zu können ob auf unserer Saphira alles in Ordnung ist. 


An Segeln haben wir eigentlich gar nicht mehr geglaubt, zu riskant erschienen uns doch die unterschiedlichen Hygienekonzepte und Bestimmungen der verschiedenen Länder. Zuhause haben wir uns bisher auf jeden Fall bemüht die erlassenen Vorschriften in unserem eigenen Interesse einzuhalten. Wir wissen schon, es gibt auch andere Stimmen. Auch in unserem Bekanntenkreis gibt es welche die sich einen Sport daraus machen die Bestimmungen auszutricksen nur zu ihrem eigenen Vorteil.


Also haben wir einen Flug Ende August von Stuttgart nach Preveza gebucht in der Business und mit Flextarif. Die Condor hat das auch tadellos umgesetzt und auf Abstände auch im Flugzeug sehr geachtet und nach zwei Stunden standen wir wieder auf griechischem Boden.




Nach fünf Minuten Taxifahrt stehen wir auch schon vor unserer Saphira die nun immerhin schon 11 Monate an Land steht. Alles ist o.k. und nach einem ausführlichen Check der Systeme wissen wir, keine Schäden! 




Etwas Arbeit gibt es immer und so lassen wir uns erst nach drei Tagen ins Wasser heben. Wir legen am Stadtkai von Preveza an wo es dieses Jahr relativ entspannt zugeht. Auch bei unserer Freundin Sula vom „Symposio“ werden wir schon freudig erwartet. Auch hier sind die Griechen ziemlich konsequent und achten sehr auf Masken und Abstand.


So werden wir nach ausgiebigem Bunkern von Lebensmitteln und Getränken die nächsten Wochen zwischen den Inseln segeln und uns in schönen Buchten verkriechen.




Wir kennen ja auch einige Tavernen wo wir gerne hingehen. Die schauen wir uns an wenn es uns zu eng ist bleiben wir eben an Bord. So hoffen wir doch noch einige Zeit bei derzeitigem Traumwetter hier in Griechenland verbringen zu können. 




Wir pendeln gemütlich zwischen den Inseln bis uns ein neuer Wetterbericht erreicht der einen Medicane ( Mittelmeer Hurrikan) voraussagt mit voraussichtlichem Ziel Ionische Inseln und Peloponnes. Wir beraten kurz und nachdem wir schon relativ weit südlich sind, laufen wir die Marina Messolonghi am Eingang zum Golf von Patras an. Wir hoffen, daß wir hier vor starken Muringleinen gut liegen und das Auge des Hurrikans nicht über uns wegzieht.


Donnerstag 17.09.20 13:00 Uhr




Wir haben uns vermurt, das Bimini abgebaut und alles verzurrt. Der Hurrikan zieht im Moment genau auf uns zu und soll uns am frühen Freitagmorgen erreichen. Windgeschwindigkeiten in Orkanstärke sind prognostiziert. Hoffentlich geht das gut! 


Samstag, 2. Mai 2020

Im Coronamodus


Eigentlich wäre es jetzt an der Zeit nach Griechenland aufzubrechen wo unsere „Saphira“ an Land steht und auf uns wartet.

Doch dieses Jahr ist alles anders. Wir sind gefangen in der "Coronawelt". 





Lockdown, Ausgangsbeschränkung, Maskenpflicht und noch viel mehr derzeit wohl erforderliche Maßnahmen.
Wir bemühen uns diese einzuhalten zumal Skipper Joe zur Risikogruppe gehört. Also auch nicht zum Einkaufen gehen oder soziale Kontakte von Angesicht zu Angesicht pflegen findet nicht statt.
Was bleibt ist ein schönes Zuhause, Spaziergänge im Wald, Touren mit dem E-bike und Bücher lesen. Wenigstens etwas.
 

Eine Reise nach Griechenland zu planen erachten wir derzeit für sinnlos. Es gibt zwar immer wieder und immer mehr Stimmen zur Lockerung der Reisebeschränkungen jedoch gibt es bis jetzt noch keine sicheren Flüge oder Fährverbindungen ins Ionische Meer.

Aber selbst wenn? Was ist wenn von heute auf morgen die Reisebeschränkungen aufgehoben werden, ist die Pandemie dann vorbei? oder nur staatlich verordnet vorbei? 

Alles Fragen die derzeit keiner beantworten kann.
Man sollte zwar meinen auf einem Segelschiff zu zweit im Abseits in einer Ankerbucht ist das Risiko sich anzustecken gering aber auch wir müssen irgendwann mal an Land um Verpflegung zu bunkern.

Was dann?

Wir haben auf jedenfall keine Ambitionen im Falle des Falles in ein griechisches Krankenhaus zu müssen um dort an einer  eventuellen Covid 19 Erkrankung behandelt zu werden.

Um das nicht falsch zu verstehen, auch viele griechische Ärzte sind sicher kompetent und engagiert, jedoch ist das griechische Gesundheitssystem meilenweit entfernt von unserem hier in Deutschland.

Aus diesen Gründen gibt es für uns keine Planungen für einen Segeltörn dieses Jahr. 


Wir hoffen zwar noch immer, daß wir im Spätsommer oder Herbst dieses Jahres die Möglichkeit bekommen für ein paar Tage zum Schiff zu kommen um wenigstens nach dem Rechten zu schauen, die Batterien zu laden und die Persenning und den Lagerbock zu kontrollieren. 


Andere unserer Segelfreunde sehen dies wahrscheinlich anders, vielleicht sind wir auch zu ängstlich? Aber die allgemeine Lage auf fast der ganzen Welt können selbst die hartnäckigsten Verschwörungstheoretiker nicht ignorieren.

Dies wird deshalb der erste, einzige und letzte Blogeintrag in 2020 sein.

 
Was in 2021 sein wird steht in den Sternen.

Bleibt gesund.