Montag, 18. Juni 2018

Von Civitanova zu den Tremiti-Inseln

Das Wetter hat uns doch noch etwas ausgebremst auf dem Weg nach Süden. 

Am Samstag ist es soweit um 6 Uhr klingelt der Wecker. Schnelles kurzes Frühstück und los gehts nach Pescara. Kaum aus dem Hafen bauen sich schon Wellen auf und der Wind bläst mit 15 Kn. aus NW. Vollzeugwetter. Wir segeln die 60 Meilen nach Pescara mit raumem Wind was einen etwas unangenehmen Kurs mit sich bringt. Saphira schaukelt sich nach Süden. 

Unterwegs werfen wir unseren Watermaker an und lassen ihn 2 Std. mitlaufen. Alles funktioniert einwandfrei. Die Maschine gibt keine komischen Geräusche mehr von sich, der Druck ist deutlich geringer und so produzieren wir über 120 Liter Süßwasser. Natürlich geprüft vom Skipper mit dem TTS-Meter. Auch die Qualität stimmt. Die Revision mit den neuen  O-Ringen hat sich also gelohnt. 

Der Wind hält an und am frühen Nachmittag erreichen wir die Marina di Pescara. Wir melden uns über Funk an und bekommen ein Lotsenboot weil die Einfahrt doch etwas versandet ist und man muß sehr weit nach rechts an der Innenseite der Mole einfahren.Innen empfängt uns ein sehr großer und etwas unpersönlicher Yachthafen aber die Marineros sind sehr freundlich und unser Funkpartner spricht sogar Englisch was in Italien schon sehr selten ist.

Etwas wackelig auf den Beinen von der  Schauckelei gehen wir auf einen Markt mit Spezialitäten um noch etwas zu Essen.

Sonntag morgen um 8:30 Uhr checken wir aus der Wind soll halten und wir planen weiter bis Vasto oder Marina Sveva. Allerdings sind auch dort die Wassertiefen in der Einfahrt flach und die Aussagen der Marineros sind widersprüchlich.  
Wir haben auch mehr Wind als vorhergesagt und so entschließen wir uns gleich durchzusegeln bis Termoli. Dort sind die Wassertiefen O.K. Und die Marina di San Pietro empfängt uns freundlich. 

Allerdings stellen wir beim Anlegen fest, daß unsere  Verholwinsch für die Muringleinen plötzlich 
nicht mehr geht. Schon wieder was zu reparieren!


Wir bekommen einen guten Liegeplatz zu einem günstigen Preis und starten auf Erkundungstour durch Termoli. Es ist Sonntagabend und die Hölle los. Alles ist auf den Beinen was sich bewegen kann. 





Wir sind Erstaunt, die Innenstadt und das Centro Storico sind sehr ansprechend und es gefällt uns sehr gut. Im TripAdvisor haben wir von einem kleinen einfachen Fischrestaurant gelesen das seit vielen Jahren von einer Familie betrieben wird. Wir finden es auch sehr schnell
und werden in einem rustikalen Gewölberaum von einem älteren Herrn bedient. In der Küche werckelt wohl seine Mutter so zwischen 80 und 90 Jahre alt. Aber das Essen ist einfach
authentisch, ehrlich und sehr gut und der Preis stimmt ebenfalls. Das war mal wieder die richtige Wahl.

Noch einen Absacker an Bord und dann gehts in die Koje denn um 6 Uhr klingelt wieder der Wecker.

Montagmorgen der 18.Juni 2018. 

Es ist 6 Uhr, der Himmel bedeckt und es bläst mit 20 Kn aus NW.  Was machen wir? Die Strecke bis Vieste ist wieder über 60 Meilen lang und es ist zunehmender Wind und hohe Wellen angesagt. Wir überlegen einen langen Schlag von ca. 25 Meilen zu den Tremiti Inseln zu machen und wenn das Liegen dort nichts ist auf dem anderen Bug nach Vieste zu segeln.




Gleich nach der Hafeneinfahrt kommen uns schon hohe Wellen von NW entgegen und der Wind legt zu. Egal wir segeln eine Sunbeam 42.1 und die muß das abkönnen. Also Ölzeug und Schwimmweste an 1 1/2 Reff ins Groß und in die Genua und ab gehts mit halbem Wind.

 Wir laufen nicht unter 8 Kn eher 9 und brechen unseren Geschwindigkeitsrekord von 10,2 Kn SOG.

Nach 3 Std. haben wir die 25 Meilen hinter uns und legen uns an eine Boje bei der Insel St. Domino. 






Wir eröffnen die Badesaison.
Wir liegen  erstaunlich ruhig im Lee der Insel. Auch der Himmel klart auf und die Sonne scheint

Der Skipper kontaktiert erstmal unseren Nauticprofessor Günter Ambrosi von Sunbeam um seinen  Rat zu holen, wegen der Winsch nachdem elektrisch alles in Ordnung scheint.

Günter hat auch gleich die Idee, ob wohl die Kontakte korrodiert sind oder ob Feuchtigkeit in den Motor gekommen ist.
Der Skipper prüft alles durch, baut den Motor aus und zerlegt das ganze. Nach 2 Std. wird Vollzug gemeldet. Alles ist neu geschmiert und abgedichtet und die Winsch läuft wieder besser als zuvor. Wir bauen noch einen Spritzschutz vor die Kontakte, das müßte jetzt auch besser sein.




An dieser Stelle mal ein paar Worte zu unserem Günter Ambrosi. Es gibt wohl keinen in der Sunbeamwerft der zusammen mit Manfred Schöchl ein so großes Basiswissen und so viele Hindergrundinformationen besitzt wie Günter. Und dazu immer freundlich trotz der vielen Anfragen und Anrufe die er immer bekommt. 

Vielen Dank Günter deine immer kompetente Hilfe.


Hier bleiben wir also über Nacht und wenn das Wetter paßt geht der nächste Schlag nach Vieste am Gargano dem Sporn des italienischen Stiefels.




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