Montag, 12. Juni 2017

San Giorgio di Nogaro

" Transfer completed "

Melden wir unseren Helfern und der Versicherung am Sonntagabend. Nach über 60 Seemeilen zumeist glattes Wasser sind wir wieder in San Giorgio di Nogaro.
Morgens um 6 Uhr sind wir wieder los um die morgendliche Windstille zu nutzen und Strecke zu machen. Vorbei an Venedig wo im Stundentakt große Kreuzfahrer ein und auslaufen. Dann die endlosen Strände von Lido di Jesolo, Caorle und Lignano entlang. Allerdings im Abstand von ein paar Seemeilen so daß wir das Gewimmel jetzt in den Pfingstferien nur mit dem Fernglas erkennen konnten.
                                             Einfahrt nach Porto Buso


Eine Stunde vor Ankunft an der Ansteuerungstonne von Porto Buso, dreht der Wind auf West und frischt auf bis 5 Bft. Ideal für uns, schiebt er unser " Motorboot" doch mit 7 Knoten Richtung Einfahrt. Dann nur noch die 6 Meilen den Fluß hinauf und hinein in die Marina. Dort hat man unseren alten Liegeplatz für uns freigehalten, obwohl wir ihn ja wegen unserem nun geplatzten Griechenland Törn gekündigt haben. Auch hier Danke an Bepo und die nette Marinacrew.
Jetzt geht es an die Feinheiten um unsere Saphira wieder flott zu machen. Das bedeutet aber zuerst warten, da eine große Anzahl der benötigen Teile  Sonderanfertigung sind und Lieferzeit haben.
Wenn es etwas Neues gibt berichten wir wieder hier.

Bis dahin "Mast und Schotbruch"

Samstag, 10. Juni 2017

Chioggia


Wieder sehr früh los in Ravenna. Es reicht gerade noch für ein Photo vom Sonnenaufgang.
Heute ist Windstille angesagt, normalerweise kein Wetter für ein Segelboot. Aber dieses Mal ist es uns recht, dürfen wir auf Anweisung der Versicherung doch nur unter Maschine fahren um unser provisorisch repariertes Rigg nicht zu belasten. Da sind dann 56 Nm schon weit aber unter Autopilot und durchschnittlich 6 Knoten sind wir dann kurz vor 16 Uhr in der Marina Mosella in Chioggia bei Venedig.
Morgen gehts geplant weiter bis San Giorgio di Nogaro.


05:15 Uhr Sonnenaufgang in Ravenna 


Marina Mosella in Chioggia 

Freitag, 9. Juni 2017

Ravenna



Gestern haben wir alle Freigaben zum verlassen des Hafens von Pesaro bekommen 
(Coastguard, Versicherung). Wir haben uns von unseren neuen Freunden den Novellis verabschiedet und uns nochmals für die großartige Hilfe und Gastfreundschaft bedankt. 
So einen Unfall braucht man sicher nicht zweimal. Allerdings ist die menschliche Erfahrung die wir hier in Pesaro gemacht haben nicht bezahlbar. Die Leute waren einfach großartig.


Nun sind wir auf dem ersten Step nach S.Giorgio in Ravenna angekommen. Hier bleiben wir über Nacht und wollen dann morgen so früh wie heute gegen 6 Uhr weiter in einem langen Schlag um das Po-Delta herum nach Chioggia.

Mittwoch, 7. Juni 2017

Pesaro

Pesaro 07.Juni 17

Gestern haben Teodorico von CNNT und seine Söhne unsere Saphira wieder aufgeriggt. Der Mast steht, die Segel sind mit Tape provisorisch geflickt und wir wären theoretisch wieder klar zum Auslaufen. Jetzt fehlt nur noch die Genehmigung der Versicherung und der Guardia Costiera und ein passendes Wetterfenster. 
Wir mußten der Coastguard schriftlich bestätigen, daß wir küstennah und möglichst unter Maschine nach San Giorgio zurückfahren und das auch nur am Tage. Wir könnten jedoch unsere Positionslichter sowie unsere Seefunkanlage und das AIS ( automatisches Identifikation System) soweit reparieren, daß auch diese Systeme wieder funktionieren. In San Giorgio wollen wir dann gemeinsam mit Sunbeam unsere Saphira neu aufbauen.


Auf den Schadensfall werde ich hier nicht weiter öffentlich eingehen da einige externe Kommentare die wir erhalten haben uns nicht weiterhelfen und weder objektiv noch Zielführend sind.

Samstag, 3. Juni 2017

Pesaro


Nachdem auch hier wegen der Pfingstfeiertage nichts geht, machen wir das Beste aus unserer misslichen Situation. 
Dank Teodorico's Fahrrädern sind wir soweit mobil, daß wir die Stadt erkunden können. Hier in Pesaro mit ca. 100 000 Einwohnern wurde Giacomo Rossini geboren. Im Sommer gibt es deshalb hier viele Konzerte auch im imposanten Teatro Rossini.

Leider beginnen die Festivals erst später. Noch ein berühmter Zeitgenosse hatte hier seine Sommervilla. Luciano Pavarotti hat zu Lebzeiten die meisten Sommer hier in der Villa Giulia verbracht ganz in der Nähe und in Sichtweite unseres Liegeplatzes. Heute ist die Villa der Öffentlichkeit zugänglich. Auch Valentino Rossi der Motorradrennfahrer und mehrfache Weltmeister kommt von hier ( seine Motoryacht liegt nur 50m entfernt).
Entsprechend motiviert sind die jugendlichen mit ihren Mopeds, die jeden Abend an der Mole ihre Fahrkünste den Mädels vorführen.

Dort liegt unsere Saphira ohne Mast

Auch das Centro Storico ist sehr schön und im Moment gar nicht touristisch. Ganz anders die endlosen Stände an der Adriaküste die sich hier unzählige Kilometer nach links und rechts ziehen.

Das Wahrzeichen von Pesaro



Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt. In Gehweite zu Saphira gibt es einige typische kleine Restaurants mit tollen und preiswerten Fischgerichten.
Die probieren wir nun der Reihe nach durch bevor es am Montag (kein Feiertag in Italien) mit der Arbeit weitergeht.
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Freitag, 2. Juni 2017

Erstes Licht an Ende des Tunnels

Zwischendurch liegen wir an der Mole der neuen aber auch nach vielen Jahren noch nicht fertigen Marina von Pesaro. Allerdings ohne Wasser und Strom. Wir haben jedoch volle Wasser und Dieseltanks sowie einen festen Generator und Solarzellen an Bord so daß wir unabhängig von der Energieversorgung sind.


Zwar weit weg von der Stadt aber auch ruhiger. Sind wir doch zum Ausflugsziel der Einheimischen geworden da über unseren Seenotfall in der lokalen Presse und im Internet mit Foto berichtet wurde.



                    
Das Originalfoto der Guardia Costeria das in der Zeitung kam.

Zwischenzeitlich wurde unser zerstörtes Rigg von der CNNT Werft abgebogen. CNNT ist ein kleiner Familienbetrieb für Sportboote. Senior Teodorico und seine Söhne Damian und Louis sind extrem Hilfsbereit und engagiert vor allem nutzen Sie in keiner Weise unsere prekäre Situation aus. Ganz im Gegenteil. Gestern hat uns Damien zu einem Supermarkt gefahren damit wir unsere Lebensmittel aufstocken konnten und weil wir nun ca. 2 km außerhalb der Stadt liegen, hat uns Teodorico zwei Fahrräder gebracht damit wir etwas Mobil sind. Auch haben sie unser zerstörtes und zerrissenes Bimini wieder so zurecht gebogen, daß wir es wieder provisorisch aufrichten konnten um nicht immer in der prallen Sonne sitzen zu müssen.
Heute ist in Italien Nationalfeiertag und dann kommt Pfingsten. Also wird sich vor Montag nichts tun. Am Montag kommt der Gutachter von der Versicherung wieder um die Schäden endgültig aufzunehmen. Wir hoffen, daß er uns auch die Freigabe gibt unser beschädigtes Rigg sowie die defekten Teile wieder zu richten und zu stellen, daß wir unter Maschine zurück nach San Giorgio können.

Noch eine wichtige Info für die Segler unter euch.

Der Schadensfall hat in keiner Weise etwas mit der Qualität unserer Sunbeam 42.1 zu tun. Das gebrochene Teil ist ein Zubehör das zur Rollreffanlage eines der größten Lieferanten dieser Systeme gehört und wird beim Neubau des Schiffes als komplette Baugruppe an die Sunbeamwerft geliefert. Weder dort noch durch uns war der Schaden vorhersehbar man müßte ansonsten allen wichtigen Bauteilen eine Röntgen oder eine metallurgische Untersuchung angedeihen lassen was in der Realität beinahe nicht machbar ist.

Wir hoffen, daß wir Mitte nächste Woche positives vermelden können.

Donnerstag, 1. Juni 2017

Weitere Bilder der Katastrophe

Bilder zum vergrößern anklicken.

Der gebrochenen Gabeltoggle 



                                           Das Gegenstück an unserer Sunbeam. Wie neu!

                                                                        Unser Schlepper

                                                 Das ganze Deck ein einziger Schrotthaufen.

                                                                   Direkt nach dem Crash.