Samstag, 25. August 2018

Durch den Kanal von Korinth zurück zu den ionischen Inseln

Am 18. August legen wir schon früh in Korfos ab. Wir wollen heute durch den Kanal von Korinth und wissen nicht wie lange wir auf die Durchfahrt warten müssen und danach haben wir noch 40 Meilen vor dem Bug bis zu unserem Ziel Galaxidhi im Golf Korinth.

Der Kanal wurde von 1881 bis 1893 erbaut und verkürzt den Seeweg zu den ionischen Inseln um ca. 325 km. Er ist zugleich auch eine der teuersten Wasserstraßen der Welt. Für unser 13m Schiffchen sind Passagegebühren von exakt 200.-€ fällig für den 3 Seemeilen langen Kanal den wir in knapp 30 Minuten durchfahren.

Wir kommen zeitig an, bezahlen unsere Passage und schon 10 Minuten später geht es los. „ Full Speed Käpten push, push“ ruft mir der Beamte über Funk zu. Also los push push.







Schnell sind wir durch und legen Kurs an auf die Bucht „ Anemokampi“ nur wenige Meilen südlich von Galaxidhi. Dort soll man gut geschützt vor allen Winden im südlichen Teil der Bucht vor einem kleinen Hotel gut liegen. Wir umfahren einige Marinefarmen und liegen tatsächlich ganz alleine in der ruhigen Bucht. Im Hotel ist auch nichts los, so stellen wir uns auf eine ruhige Nacht ein. 

Gegen Abend gibt es jedoch Aktivitäten auf der Hotelterrasse es werden Tische gedeckt und riesige Lautsprecher aufgebaut. Na Prima das wars dann wohl mit der Ruhe. Die Subwoofer plärren dann  bis morgens um ½ 4 durch die Bucht. Schlafen geht nur mit zwei Ouzos.

Wir verlegen uns am nächsten Tag in eine ruhige Badebucht vor Galaxidhi und fahren gegen später in den Hafen. Dieser wird dann auch schnell voll. Galaxidhi ist ein beliebter Hotspot an der 
des Golfs von Korinth. Von hier aus sind es nur 25 km mit Bus oder Taxi nach Delphi. Dort war 
das berühmte „Orakel von Delphi“ beheimatet und die Ruinen sind schon sehenswert. Wir waren 
dort schon 2011 von Itea aus und einmal ist genug. 



In Galaxidhi lernen wir Wilfried einen deutschen Einhandsegler mit seinem Boot „Sonja“ kennen und unterhalten uns angeregt mit ihm.
Dann kommen auch schon Margot und André mit ihren drei Blondschöpfen Nils, Romy und Lilly ins Café und begrüßen Wilfried den sie auch kennen und uns. Wir haben die 5 Aussteiger seit Porto Heli schon mehrfach getroffen und finden sie ausgesprochen nett.




Die Nacht hier wird unruhig weil viel Schwell ins Hafenbecken steht und so klingelt am nächsten morgen der Wecker schon um 6 Uhr. Unser spanischer Nachbar will ablegen und ist sich nicht sicher ob unsere Anker gekreuzt sind. Alles ist O.k bei uns aber sein italienischer Nachbar liegt über seiner Kette. Der Spanier versucht etwas ungeschickt seinen Anker zu klarieren und verliert dabei beide seiner Bootshaken. ( Wir haben für solche Fälle ja jetzt unseren Kettenfanghaken).

Der Wind steht günstig für uns sodaß wir die ganze Strecke bis Trizonia segeln können.

Nissos Trizonia ist eine kleine Insel im Golf von Patras. Hier wurde vor zig Jahren eine Marina gebaut die nie vollendet wurde. Aber die Molen und Stege funktionieren und so kann jeder der will 
hier anlegen. 


Ein lohnendes Ziel für Langzeitsegler, Aussteiger und gestrandete. Einige der Segler überwintern 
hier in dem alten Hafen. Es gibt einige nette und gute Tavernen, einen Minimarkt sowie tagsüber eine Personenfähre die alle 20 Minuten zum Festland fährt wo man weitere Versorgung für Lebensmittel, Diesel usw. bekommt. Am Hafen gibt es auch eine Wasserleitung die sehr gutes Trinkwasser ausspuckt.

Wir sind nun schon zum dritten Mal hier seit 2011 und 2014 und jedesmal hat Skipper Joe hier seinen Geburtstag gefeiert. 



So auch dieses Mal wieder. Trizonia einer der griechischen Lieblingsplätze von Joe.




Jetzt gibt es hier auch einen Hafenmeister, der von den Schiffen eine geringe Liegegebühr kassiert. Dafür ist alles sauberer und aufgeräumter als in den letzten Jahren und nächstes Jahr soll  es auch Wasser und Strom an den Molen geben. Schaun mer mal. 

Wir bleiben vier Tage auf Trizonia und liegen sehr sicher längsseits am Kai. 





Margot und André mit den netten Kindern laufen auch wieder mit ihrem Katamaran ein und wir verbringen einige schöne Stunden zusammen mit guten Gesprächen und lassen uns von den Kindern bespaßen. Große Freude macht uns  Lilly mit ihren 1 ¾ Jahren und ihren schon fortgeschrittenen Sprachversuchen wie „ Mehalubhauber“ = Metallhubschrauber. Wir haben goßen Spaß mit den Fünfen und trennen uns sehr ungern wieder. Wir hoffen wir sehen uns irgendwann mal wieder.



                         Geburtstagsgrüße von der „Pakachi“ Crew.

Wir segeln weiter Richtung Patras unter der Rionbrücke durch. Vorher melden wir uns vorschriftsmäßig bei Rion Traffic damit wir die Durchfahrtsberechtigung bekommen und unter welchem Bogen wir durchfahren müssen. Dort hat es immer starke Strömung und auch wir rauschen mit bis zu 9 Kn SOG unter Genua und Maschine unter der Brücke durch. 



Danach setzten wir Vollzeug und segeln bis zur Lagune von Mesolongi. Dort gibt es eine Marina die aber seit 1 ½ Jahren geschlossen ist wegen Lizenzproblemen. 

Das „Marina Sunset Café“ hat aber geöffnet. Wir erinnern uns, daß die Leute dort immer sehr freundlich und zuvorkommend waren. Zudem gibt es frisches Faßbier und gutes Essen. Wir werden nicht enttäuscht alle sind super freundlich und wir genießen den Abend.



Wir bleiben noch einen Tag, dann zieht es uns weiter nach Norden. Wir wollen wenn das Wetter paßt mal wieder Astakos und die Insel Kastos anlaufen. Aber davon dann beim nächsten mal.

Freitag, 17. August 2018

Östlicher Peloponnes


Wir bleiben vier Tage in Monemvasia dann läßt der Meltemi etwas nach und wir brechen auf in nordöstlicher Richtung. Draußen empfängt uns eine unangenehme Welle und immer noch starker Nordostwind. 


Wir laufen deshalb schon nach knapp 10 Meilen in die Bucht von Yerakas ein. Yerakas ist ein kleiner Fjord mit wenigen Häusern und ein paar Tavernen. Sehr beschaulich aber wir liegen gut geschützt mit Heckleinen am Kai und nur noch wenig Schell hält Saphira etwas in Bewegung.



Von Yerakas segeln wir weiter der Küste entlang bis nach Leonidion. 









Ein kleiner Hafen mit Zitrusplantagen im Hintergrund. Platz gibt es genügend, wir müssen den Anker jedoch auf relativ großer Tiefe fallen lassen und nachdem wir am Kai liegen sind doch schon 70 Meter unserer 10er Wälderkette im Wasser. Abends wird es voll. Die Flottillien die wir schon in Monemvasia getroffen haben fallen ein und belegen den kleine Hafen bis auf wenige Plätze. Aber es sind nette englische Crews an Bord die ihren Spaß haben aber sehr freundlich und zuvorkommend sind.

Eigentlich war unser Plan von hier aus nach Navplion zu segeln aber genau davon dort kommt 
nun der Wind und 30 Meilen gegenan zu kreuzen haben wir nicht vor und legen deshalb Kurs Porto Heli an. Hoch am Wind mit bis zu 8 Kn SOG rauschen wir auf die Einfahrt von der
Naturbucht zu.b

Porto Heli ist bekannt bei den Griechenlandseglern als sehr sicherer Ankerplatz und Hafen. Es liegen hier unzählige Boote an Bojen die für einige Zeit geparkt sind oder sogar den Winter hier verbringen. Einige Aussteiger leben den Winter hier sogar an Bord. Es gibt jegliche Versorgung 


wie Wasser, Diesel, Gemüseläden und Supermärkte. Auch ein Metzger ist vor Ort bei dem wir wunderbare Kalbskotletts kaufen um mal wieder die Bordküche zu genießen



Wieder ist Meltemi angesagt und so legen wir uns auf 4 Metern Wassertiefe mit 40 Meter Kette 
sicher vor Anker. Am Ende werden es 4 Tage die wir mit lesen und spazieren gehen hier in der Bucht verbringen. 

Wir finden auch einen Nauticshop bei dem wir einen Kettenfanghaken erstehen. 


Das gleiche Teil haben wir vor ein paar Wochen bei einem englischen Segler gesehen, der damit die über seinem Anker liegende Kette eines Nachbarliegers klariert hat. Ein äußerst praktisches Hilfsmittel.
Über Ermioni geht es weiter nach Port Poros mit der pittoresken Insel und den unzähligen Geschäften Cafés und Tavernen. 


Wir legen uns an den Rand der Navy Bay die laut Karte immer noch Sperrgebiet ist aber anscheinend interessiert das hier niemand. Drei Tage bleiben wir und genießen die Ruhe vor Anker.


Dann zieht es uns aber weiter. Ab jetzt geht unser Kurs wieder nach Westen. Den Peloponnes haben wir fast umrundet es fehlen jetzt nur noch die Inseln im saronischen Golf, der Kanal von Korinth und dann der Golf von Patras.


Wir legen Kurs an auf die Insel Ägina. Es gibt dort einige Möglichkeiten anzulegen oder zu Ankern aber wie wir später feststellen ist alles voll belegt. Das liegt zum einen an der Nähe zu Athen und zum anderen an der griechischen Feiertagswoche die sich um den 15.August herumspannt und wo fast alle Griechen den Urlaub genießen. 


Was tun? Wir fahren nach Korfos. Eine geschützte Bucht ca. 16 Meilen südlich von der östlichen Kanaleinfahrt Korinth. 


Heute ist es absolut Windstill und so muß der Volvo wieder mal ran und bei der Gelegenheit lassen wir den Wassermacher laufen und füllen unsere Tanks mal wieder. In Korfos hat sich einiges verändert seit unserem letzten Besuch in 2014. es gibt jetzt eine Restaurantmole wo man  
bequem anlegen kann und dafür eben zum Essen kommt. Für uns kein Problem zumal das Mythos bei der Hitze doppelt gut schmeckt.

Samstag, 4. August 2018

Blutmond und südlicher Peloponnes

Wir bleiben noch ein paar Tage in der Bucht von Navarino. Steht doch das sehr seltene Schauspiel einer totalen Mondfinsternis bevor. Hier liegen wir unter völlig klarem Sternenhimmel und können das Ereignis von Anfang mit der Verdunkelung bis zum erneuten vollen Erstrahlen des Mondes beobachten. Erst um 3 Uhr morgens gehen wir in die Koje.


Die große Hitzewelle hier in Griechenland (die wir bisher noch nicht bestätigen können) fordert auch in der Bucht von Navarino ihren Tribut. Es entsteht ein Mächtiger Waldbrand dem aber sofort Feuerwehren und Helikopter zu Leibe rücken und nach 2 Stunden auch in den Griff bekommen.




Wir segeln weiter an Methoni vorbei mit schönem raumem Wind bis nach Koroni und legen uns dort in der Bucht vor Anker. Es ist etwas ungemütlich und schwellig, deshalb bleiben wir an Bord und verschieben den Landgang auf den nächsten Morgen.

Wir überlegen wann und wie wir die zwei berühmten Kaps, Kap Teneira und Kap Maleas das auch Kap Hoorn des Mittelmeers genannt wird, runden.

So segeln wir quer über die Bucht von Kalamata nach Port Limeni. Zwar nach NW offen, aber das Wetter ist beständig ruhig und für die Nacht wird wenig Wind vorher gesagt. Nur zwei österreichische Yachten liegen dort vor Anker. Das Wasser ist kristallklar und beim Abendessen unterhalten wir uns mit Elisabeth und Walter zwei nette Steirer aus Judenburg die einige Zeit vor uns ihren Anker in den Grund gegraben haben.



Am 31.Juli umrunden wir Kap Teneira und fahren in  die geschützte Bucht von Porto Kayo.


 Eine Stunde später liegt wieder die „Hamani“ mit Elisabeth und Walter neben uns. Die Nacht ist ruhig und windstill. So soll es auch den nächsten Tag bleiben. 





Der Seewetterbericht bringt allerdings zum Ende der Woche und nach Kap Males, wo es dann in den östlichen Peloponnes geht, starken Meltemi aus NE und dann wird es ums Kap Males ungemütlich. Also muß heute der Diesel ran um die 30 Meilen bis Nisos Elafonisos abzuspulen. Wir haben aber Glück nach zwei Stunden kommt doch eine Brise und der Volvo-Penta kann wieder pausieren.

Im Südosten von Elafonisos gibt es eine kleine Bucht „Levki“ wo man ganz passabel liegen soll und vor allem geschützt von dem Schwell der vielen Frachter und Kreuzfahrern die zwischen Kethyra Und Elafonisos wie auf der Perlenschnur aufgereiht vorbeiziehen.


Wir liegen fantastisch auf Sandgrund und das klare Wasser mit nun schon 30°C verleitet zum ausgiebigem Schwimmen.

Unser Ziel am nächsten Tag ist der pittoreske Ort „Monemvasia“ an der Ostseite des letzen 
Fingers. Doch zuvor müssen wir rund Kap Maleas. 





Der Wecker steht auf 6 Uhr. Wir wollen früh los damit wir um die Mittagszeit in Monemvasia sind. Dort gibt es einen kleinen geschützten Hafen, fast schon eine MARINA mit Wasser, Strom und Internetempfang und das alles kostenlos. Deshalb ist der Hafen bei Langzeitseglern auch so beliebt. Im Ort gibt es alles von der Apotheke über Supermarkt bis zum Friseur ( den wir auch aufsuchen) und natürlich unzählige nette Tavernen.



Wir haben Glück und finden im hintersten Teile das Hafens einen Platz und legen uns neben einen netten Italiener der uns auch sofort beim Anlegen hilft. Am Freitag kommt dann auch pünktlich der Meltemi mit bis über 30 Kn und so sind wir froh hier sicher zu liegen. Unsere nächsten Ziele sind alle im Nordosten als voll gegen den Wind. Deshalb richten wir uns auf ein paar Hafentage ein und bleiben liegen.