Montag, 24. September 2018

Saisonende und letzter Reisebericht 2018

Wir waren tatsächlich am 7.September auf dem Weg nach Ithaka. Es herrscht ein stabiles Spätsommerwetter über den ionischen Inseln. Die Luft hat noch bis zu 30°C und die Wassertemperaturen bewegen sich immer noch zwischen 28 und 29°C ideales Badewetter. Leider gibt es bei dieser Wetterlage wenig Wind und so Motoren wir gemütlich Richtung Kioni. Der Watermaker läuft und füllt unsere Tanks wieder mit gutem Trinkwasser.

In der Hafenbucht von Kioni dann die Überraschung. Alles brechend voll, mehrere Flottillien blockieren die guten Plätze. Auch Charterer und Eigner halten Ausschau wo es noch eine Stelle zum anlegen gibt. Kioni ist eben auch so ein Hotspot auf den Inseln.

Uns ist das zu blöde, wir haben auch keine Lust auf Hafenenge und Ankersalat. Also drehen wir ab in Richtung Bucht von Vathy. Hier scheint unser Konzept aufzugehen. An der Nordmole von Dimitri liegt nicht ein einziges Schiff. Normalerweise drängeln sich hier bis zu 30 Yachten um den Kai herum. Wir nehmen den besten Platz und legen uns in die Ecke die uns einst Dieter von der „Inca“ gezeigt hat. 60 Meter Kette zwei Heckleinen eine Vorleine plus eine Spring würden uns reichen den Winter hier zu verbringen. 


Wir bleiben zwei Tage in der völligen Ruhe hier nur noch drei Yachten legen bei uns an. 

Am Sonntag tuckern wir weiter nach Meganisi. Eigentlich wollten wir uns in die „Sondereggerbay“ (benannt nach unseren Schweizer Segelfreunden) legen, jedoch es ist auch hier immer noch sehr voll. Wir finden dann in einem anderen Einschnitt noch einen sehr schönen Platz und legen uns dort vor Heckleinen. Es wird zum Abend voll aber alle Crews sind aufmerksam und vor allem ruhig. Wir bleiben an Bord, Elke kocht Spaghetti mit Kapern und Tuna.


Nach dem Dinner genießt Skipper Joe eine sehr gute „Trinidad Short Robusto Torpedoformat“ die er von dem netten türkischen Segler Memduh bekommen hat. Dazu gibt es einen Weißwein und gute leise Backgroundmusik.

Am nächsten Tag wird es sehr viel ruhiger. Wir haben nicht bedacht, daß am Sonntag fast alle 
Chartercrews in der Umgebung zum ersten Mal nach der Ankunft auslaufen und dann ist Meganisi ein beliebtes Ziel. Wir bleiben drei Tage mit nun wenig Nebenliegern machen ausgedehnte Spaziergänge und genießen das 29° warme Meer.

Am Mittwoch gehts weiter nach Porto Spilia nur um die Ecke. Wir wollen nochmals vor Saisonende zu Babis und seinem Team. Auch dort ist es jetzt ruhiger obwohl sein Anlegesteg voll 
ist aber eben mit Eignern wie wir.


Wir treffen Elke und Martin aus der Steiermark. Wir haben die Beiden hier vor vier Jahren kennengelernt und ab und zu lesen wir voneinander im Mittelmeer-Skipper-Forum. Es werden zwei unterhaltsame Tage in Porto Spilia. Wir verstehen uns blendend mit den zwei sympathischen 
Steirern und wollen uns irgendwann vielleicht auch mal an Land wieder treffen. 

Am Freitag verabschieden wir uns von Babis bis zum nächsten Jahr und legen Kurs auf die Vlycho-Bay bei Nidri nur knappe 5 Meilen entfernt. Wir haben uns mit Gabi und Toni von der „Christine 1“ einer schönen Supermaramu verabredet. Das letzte mal haben wir uns vor ca. 2 Monaten getroffen bevor wir zur Peloponnesumrundung gestartet sind. Gabi und Toni sind seinerzeit Richtung Euböa und nördliche Sporaden aufgebrochen und es gab viel zu erzählen.


Bis 24 Uhr saßen wir bei „ Elena“ in der Vlycho-bay und wurden wieder wie fast immer in Griechenland von den sehr netten Wirtsleuten bewirtet. Einem kurzweiligen Abend folgt eine ruhige Nacht vor Anker bei absoluter Windstille.

Am Samstag wollen wir gemeinsam nach Kap Vargo auch Weizenfeld oder One Tree Bay 
genannt segeln um noch einen Tage in einer schönen Bucht zum Baden verbringen bevor es 
Sonntag oder Montag Richtung Levkas Stadt durch den Kanal geht.

In der „One Tree Bay“ bleiben wir zwei Tage. Traumwetter im September.


Zusammen Mit Gabi und Toni sitzen wir in einer kleinen Strandtaverne und lassen den Nachmittag ausklingen. 


Abends sind wir auf der „Christine1“ zum Grillen eingeladen und dezimieren dabei gleich die 
Rotweinbestände von Gabi und Toni. Einem schönen langen Abend folgt eine ruhige und windstille Nacht.

Gegen Mittag verabschieden wir uns von den Beiden. Sie bleiben noch ein paar Tage zwischen den Inseln. Bei uns wird es Zeit Richtung Preveza zu segeln. Aber zuvor wollen wir nochmals unsere Freunde von der „Pakachi“ treffen die in Levkas liegen um die letzten Arbeiten für Ihre Fahrt nach Sizilien und Tunesien zu erledigen.


Die Freude ist groß als wir die drei Blonden mit ihren Eltern treffen. Abends gehen wir mal wieder Gyros essen zusammen und am nächsten Tag gibt es noch ein Eis für Nils, Romy und die süße 
Lilly. 


Leider müßen wir am frühen Nachmittag die Leinen lösen. Unser Liegeplatz in Preveza wartet. Dar Abschied fällt sichtlich schwer. Vor allem Nils will uns gar nicht gehen lassen und rennt uns noch an der Mole mit einem selbstgemalten Bild hinterher. Wir haben uns beim Ablegen jedoch noch eine Ankerkette eingefangen und unsere Konzentration galt der Kette und dem Anker. So sehen wir Nils nur noch aus der Ferne am Ufer stehen und uns mit seinem Bild nachwinken. Wir hoffen er hat unsere Grüße auch noch gesehen. Die Kinder finden in dem Alter ja sehr schnell wieder neue Freunde.

Wir aber würden uns riesig freuen wenn uns unsere Kurse mal wieder kreuzen. Auf jeden Fall wollen wir Kontakt halten was mit den neuen Medien ja unkompliziert ist.

Durch das etwas komplizierte Anker auf Manöver kommen wir gerade noch rechtzeitig an der Schwenkbrücke von Levkas an um als letztes Schiff vor dem schließen durchzuschlüpfen. Auf der 
Nordseite empfängt uns wie so oft ein frischer NW mit bis zu 20 Kn und so können wir nochmals 
die Segel setzten bevor wir in den betonten Kanal von Preveza einlaufen und an einem unserer 
bevorzugten Plätze an der Stadtmole festmachen.

Mittwoch geht es in  die neue „Preveza Port Marina „ die noch im Bau ist aber die Stege sind fertig, Wasser und Strom funktionieren ebenso die Toiletten und Duschen. Rege Bautätigkeit herrscht überall und nächstes Jahr wird das sicher eine schöne und geschützte Marina.




Es gibt viel zu tun. Segel waschen, Edelstahl reinigen und konservieren. Öl und Filterwechsel an Motor und Generator. Watermaker aufwändig spülen und konservieren und zu guter letzt muß Elke noch ins Masttop unsere elektronische  Windfahne entfernen. 









Immerhin in einer Höhe von 21 Metern dazu hat der Skipper Elke mit der E-Winsch und doppelt gesichert hochgezogen. Bei der Gelegenheit wurden gleich alle Tokles und Splinte kontrolliert und die Edelstahlteil mit Ballistol konserviert.

Bei dem kurzen Gewitter vor über drei Wochen in der bucht von Messolongi gab es einen!!! Blitzeinschlag der sehr nah bei uns war. 

Danach haben wir alles gecheckt und für o.k. befunden. Danach war Buchtenbummeln angesagt weil es auch wenig Wind gab. Als wir wieder segeln konnten, haben wir uns über nicht logische Windanzeigen auf unserem I 70 Instrument gewundert. 

Nach aufwändiger Recherche und mit Servicehilfe von Manfred Ober ( der beste Service im Yachtbereich überhaupt) haben wir festgestellt, daß der indirekte Blitz unseren Geber im Masttop abgeschossen hat. Also abbauen und mit nach Hause nehmen zur Reparatur.

Abends gibt es dann als Belohnung ein gutes Essen im „Symposio“ bei unserer Freundin Sula und ihrem Mann Angelos.

Samstag 22.09.2018

Heute ist Krantermin in der Cleopatra-Marina. Am Nachmittag werden wir für den Winter an Land gestellt, dann gibt es noch Restarbeiten und abdecken mit der großen Persenning. 






Es wird doch noch anstrengend denn es hat immer noch bis zu 32°C tagsüber. Es gibt einfach viel zu tun auf einem Schiff mit so vielen technischen Extras. Aber am Montagabend sind wir bis auf Kleinigkeiten fertig. 
Abends treffen wir uns immer mit Toni und seinem Gast Anton entweder bei Panos oder in der Marina Taverne bei Frieda, Spiros und Xenophon. Dann ist die lange Reise vorbei. 

Am Dienstag 25.9.18 bringt uns der Flieger wieder pünktlich zurück nach Stuttgart.




Resümee:

Wir waren jetzt 4 ½ Monate am Stück unterwegs. Unsere Logge zeigt dieses Jahr knappe 1700 Seemeilen. Der erste Monat von Norditalien bis Griechenland war wechselhaft vom Wetter her und teilweise sportlich zum segeln mit viel Wind von achtern, entsprechender Welle und langen Tagesschlägen.

Seit wir am 1.Juli von Otranto kommend in Erikousa, Griechenland eingereist sind, hatten wir nur einmal! für eine Stunde kräftigen Regen (in Messolongi). Das wars. 

Ansonsten fast 3 Monate Traumwetter. Nur dieses eine kurzes Gewitter mit Regen danach war das Schiff frisch gewaschen und wieder sauber.
Kalkulierbare Winde, herrliche Ankerbuchten, nette Hafenstädte, aufmerksame und überaus gastfreundliche Griechen. 

Wir vermissen den Norden nicht. Vor allem nicht Kroatien, das es den Seglern derzeit  schwer macht dort länger zu bleiben. 

Ganz zu schweigen von den vielen Seglern die wir kennengelernt haben und mit denen wir z.T. lange Tage und Nächte verbracht haben. Alte Freundschaften haben wir wieder aufgefrischt, neue dazu gewonnen.  Es gibt sicher viele davon mit denen wir in Kontakt bleiben werden. Es sind zu aber viel um nochmals alle aufzuzählen. (Einige sind in den zurückliegenden Berichten erwähnt)

Am nachhaltigsten waren sicher die „ Pakatchi Crew“ mit den drei süßen Kindern die wir wirklich ins Herz geschlossen haben und einige Tränen verdrückt haben beim Abschied als Nils uns mit seinem selber gemalten Bild auf der Mole nachgerannt ist und wir nicht mehr anhalten konnten.

Aber auch alle anderen waren eine große Bereicherung in unserem Seglerleben.

Unsere Saphira hat uns nicht im Stich gelassen. Wir hatten nur kleine Reparaturen die mit Bordmitteln zu bewerkstelligen waren. Jetzt freuen wir uns aber auch wieder auf unser festes Zuhause, auf unsere Familien und Freunde und hoffen, daß wir im nächsten Jahr zu neuen Reisen und Abenteuern aufbrechen können.

Allen unseren Lesern und Segelfreunden in der zwischenzeitlich ganzen Welt, sagen wir ein herzliches Take Care, bleibt gesund  bis hoffentlich zum nächsten Jahr.


Eure Joe und Elke Sy Saphira

Donnerstag, 6. September 2018

ionischen Inselwelten

Von Mesolonghi ziehen wir weiter nach Norden. In der Bucht hinter Nissos Petala legen wir Anker für die Nacht. Man liegt hier sehr sicher auf 5m mit gut haltendem Schlammgrund allerdings ist das Wasser nicht sehr klar denn am Ende der Bucht gibt es Marinefarmen mit den üblichen Nebenwirkungen.


Wir peilen Astakos am Festland an. Vor 20 Jahren waren wir dort als Charterer das erste Mal und das letzte Mal vor 6 Jahren. Wir hatten damals viel Spaß mit Yannis dem Kellner vom „Maestros“ Marlies und Karl, Elkes Eltern waren damals auch dabei. Mal sehen ob es die Taverne und Yannis noch gibt?




Wir legen uns mit dem Heck an die Mole und unser Nachbarschiff, zwei nette Engländer helfen uns beim anlegen. Es gibt jetzt Versorgungssäulen mit Wasser, Strom und wir so oft in Griechenland ist alles kostenlos. Auch das Anlegen. Das „Maestros“ finden wir sofort es ist genau hinter unserem Heck. Der Chef von der Nachbartaverne erzählt uns, daß es Yannis hier nicht mehr gibt. Schade! Jedoch eine Stunde später steht Yannis plötzlich an unserem Heck und begrüßt uns nach 6 Jahren freudestrahlend. Wir sind gerührt ob der Gastfreundschaft. 

Der Nachbar wollte uns nur in seine Kneipe ziehen und deshalb hat er uns wohl angeschwindelt. 




Alles ist beim alten hier im Maestros. Es gibt günstiges Faßbier ( ½ Liter 2,50 €) und gutes Essen. Unsere Bootsnachbarn Helen und Dave von der „Astraea“. Wir unterhalten uns sehr gut auf 
Englisch mit den Beiden und bleiben gleich drei Tage. Am zweiten legen noch Anne und Helmut zwei Düsseldorf-Kölner mit ihrer „ La Vita e Bella“ bei uns an und gesellen sich zu unserem Tisch. 
Es werden nette und unterhaltsame Nachmittage und lange Abende mit den Vieren. Gleichzeitig ist es für uns wie ein Crashkurs in English. 

Auch der Chef von Yannis freut sich über unsere Truppe und gibt immer wieder mal was aus  
auch am letzten Abend eine große Platte mit Königskrabben. 


Er ist auch sehr dankbar als Skipper Joe einer holländischen Flottillie mit acht Schiffen beim Anlegen hilft und Ihnen gleich die Restaurantempfehlungen vom Maestros gibt. Die ganze Truppe reserviert bei Yannis und alle freuen sich.

Nach drei Tagen brechen wir alle auf, jeder hat ein anderes Ziel. Wir wollen wieder mal nach Kastos.
Auf Kastos haben wir schon Binos Geburtstag gefeiert, Markus war schon dabei und auch Marlies und Karl. 



Neben uns legt eine türkische Yacht an die „Papalina“. Wir unterhalten uns gut mit Memduh und Sibill. Wir können den Beiden gute Tipps für den südlichen Peloponnes geben. Memduh bedankt sich bei Joe mit einem ganzen Reisehumidor voll edelster Zigarren. Fantastisch! Wir revanchieren uns mit einer Flasche Spätburgunder von unserem Winzerfreund Reiner Probst. 


Später legt sich noch Toni aus Tirol mit seinem tollen Catamaran „Cataya“ dazwischen. Ein netter Kerl den wir sofort sympathisch finden. Toni fährt Charter mit seinem super gepflegten Leopard 48 und bietet schöne Törns. www.catayachting.com 




2011 hatten wir hier ein paar sehr schöne Tage mit unseren Segelfreunden beim Grillen. Gitti und Dieter von der „ Inca“ waren dabei und es gab Grillabende und schöne Stunden. Dieter ist leider 2013 auf seiner Inca hier in der Nähe auf Kefalonia plötzlich verstorben. Wir denken oft wehmütig an ihn und Gitti.



Wir liegen sehr gut vor langen Landleinen und mit dem Wind von achtern. Vier Tage bleiben wir und überlegen wo wir hin sollen. Wir fahren nochmals nach Astakos zu Yannis. Dort lassen wir nochmals Wäsche waschen und etwas Proviant brauchen wir auch noch.

Auf Kastos hat der kleinen Minimarkt von Jerry dieses Jahr leider geschlossen und nach einigen Tagen vor Anker leert sich Kühlschrank und Weinkeller zusehends.

Der Wetterbericht bringt kräftigen NW Wind und so bleiben wir vier Tage in Astakos an der Stadtmole. Die Abende verbringen wir bei Elias und Yannis im „Maestros“. Gelegentlich helfen wir 
anderen Seglern beim Anlegen und werden immer wieder gefragt wohin wir zum Essen gehen. 

Natürlich empfehlen wir das Maestros. Elias ist so dankbar dafür, daß er immer wieder mit kleinen Geschenken zu uns kommt. Eine Flasche Wein, eigener Honig köstlich gebratenen Hühnerkeulen und andere Leckereien sowie immer wieder mal einen Ouzo oder auch ein Bier. Wir sind schon 
ganz verlegen ob der Gastfreundschaft wollen wir doch die Leute hier was verdienen lassen wenn wir schon umsonst mit Wasser und Strom hier liegen können.


Am Freitag den 8.September machen wir uns aber endgültig auf mit Kurs Nissos Ithaka nach Kioni. Freitag müßte für dort ein guter Tage sein weil fast alle Charterer und Flottillien zu ihren Stützpunkten zurück müssen. Zumal gehen in fast ganz Europa die Ferien zu Ende. Wir hoffen, daß es dann hier auch bei den Hotspots nicht mehr so voll ist.





Samstag, 25. August 2018

Durch den Kanal von Korinth zurück zu den ionischen Inseln

Am 18. August legen wir schon früh in Korfos ab. Wir wollen heute durch den Kanal von Korinth und wissen nicht wie lange wir auf die Durchfahrt warten müssen und danach haben wir noch 40 Meilen vor dem Bug bis zu unserem Ziel Galaxidhi im Golf Korinth.

Der Kanal wurde von 1881 bis 1893 erbaut und verkürzt den Seeweg zu den ionischen Inseln um ca. 325 km. Er ist zugleich auch eine der teuersten Wasserstraßen der Welt. Für unser 13m Schiffchen sind Passagegebühren von exakt 200.-€ fällig für den 3 Seemeilen langen Kanal den wir in knapp 30 Minuten durchfahren.

Wir kommen zeitig an, bezahlen unsere Passage und schon 10 Minuten später geht es los. „ Full Speed Käpten push, push“ ruft mir der Beamte über Funk zu. Also los push push.







Schnell sind wir durch und legen Kurs an auf die Bucht „ Anemokampi“ nur wenige Meilen südlich von Galaxidhi. Dort soll man gut geschützt vor allen Winden im südlichen Teil der Bucht vor einem kleinen Hotel gut liegen. Wir umfahren einige Marinefarmen und liegen tatsächlich ganz alleine in der ruhigen Bucht. Im Hotel ist auch nichts los, so stellen wir uns auf eine ruhige Nacht ein. 

Gegen Abend gibt es jedoch Aktivitäten auf der Hotelterrasse es werden Tische gedeckt und riesige Lautsprecher aufgebaut. Na Prima das wars dann wohl mit der Ruhe. Die Subwoofer plärren dann  bis morgens um ½ 4 durch die Bucht. Schlafen geht nur mit zwei Ouzos.

Wir verlegen uns am nächsten Tag in eine ruhige Badebucht vor Galaxidhi und fahren gegen später in den Hafen. Dieser wird dann auch schnell voll. Galaxidhi ist ein beliebter Hotspot an der 
des Golfs von Korinth. Von hier aus sind es nur 25 km mit Bus oder Taxi nach Delphi. Dort war 
das berühmte „Orakel von Delphi“ beheimatet und die Ruinen sind schon sehenswert. Wir waren 
dort schon 2011 von Itea aus und einmal ist genug. 



In Galaxidhi lernen wir Wilfried einen deutschen Einhandsegler mit seinem Boot „Sonja“ kennen und unterhalten uns angeregt mit ihm.
Dann kommen auch schon Margot und André mit ihren drei Blondschöpfen Nils, Romy und Lilly ins Café und begrüßen Wilfried den sie auch kennen und uns. Wir haben die 5 Aussteiger seit Porto Heli schon mehrfach getroffen und finden sie ausgesprochen nett.




Die Nacht hier wird unruhig weil viel Schwell ins Hafenbecken steht und so klingelt am nächsten morgen der Wecker schon um 6 Uhr. Unser spanischer Nachbar will ablegen und ist sich nicht sicher ob unsere Anker gekreuzt sind. Alles ist O.k bei uns aber sein italienischer Nachbar liegt über seiner Kette. Der Spanier versucht etwas ungeschickt seinen Anker zu klarieren und verliert dabei beide seiner Bootshaken. ( Wir haben für solche Fälle ja jetzt unseren Kettenfanghaken).

Der Wind steht günstig für uns sodaß wir die ganze Strecke bis Trizonia segeln können.

Nissos Trizonia ist eine kleine Insel im Golf von Patras. Hier wurde vor zig Jahren eine Marina gebaut die nie vollendet wurde. Aber die Molen und Stege funktionieren und so kann jeder der will 
hier anlegen. 


Ein lohnendes Ziel für Langzeitsegler, Aussteiger und gestrandete. Einige der Segler überwintern 
hier in dem alten Hafen. Es gibt einige nette und gute Tavernen, einen Minimarkt sowie tagsüber eine Personenfähre die alle 20 Minuten zum Festland fährt wo man weitere Versorgung für Lebensmittel, Diesel usw. bekommt. Am Hafen gibt es auch eine Wasserleitung die sehr gutes Trinkwasser ausspuckt.

Wir sind nun schon zum dritten Mal hier seit 2011 und 2014 und jedesmal hat Skipper Joe hier seinen Geburtstag gefeiert. 



So auch dieses Mal wieder. Trizonia einer der griechischen Lieblingsplätze von Joe.




Jetzt gibt es hier auch einen Hafenmeister, der von den Schiffen eine geringe Liegegebühr kassiert. Dafür ist alles sauberer und aufgeräumter als in den letzten Jahren und nächstes Jahr soll  es auch Wasser und Strom an den Molen geben. Schaun mer mal. 

Wir bleiben vier Tage auf Trizonia und liegen sehr sicher längsseits am Kai. 





Margot und André mit den netten Kindern laufen auch wieder mit ihrem Katamaran ein und wir verbringen einige schöne Stunden zusammen mit guten Gesprächen und lassen uns von den Kindern bespaßen. Große Freude macht uns  Lilly mit ihren 1 ¾ Jahren und ihren schon fortgeschrittenen Sprachversuchen wie „ Mehalubhauber“ = Metallhubschrauber. Wir haben goßen Spaß mit den Fünfen und trennen uns sehr ungern wieder. Wir hoffen wir sehen uns irgendwann mal wieder.



                         Geburtstagsgrüße von der „Pakachi“ Crew.

Wir segeln weiter Richtung Patras unter der Rionbrücke durch. Vorher melden wir uns vorschriftsmäßig bei Rion Traffic damit wir die Durchfahrtsberechtigung bekommen und unter welchem Bogen wir durchfahren müssen. Dort hat es immer starke Strömung und auch wir rauschen mit bis zu 9 Kn SOG unter Genua und Maschine unter der Brücke durch. 



Danach setzten wir Vollzeug und segeln bis zur Lagune von Mesolongi. Dort gibt es eine Marina die aber seit 1 ½ Jahren geschlossen ist wegen Lizenzproblemen. 

Das „Marina Sunset Café“ hat aber geöffnet. Wir erinnern uns, daß die Leute dort immer sehr freundlich und zuvorkommend waren. Zudem gibt es frisches Faßbier und gutes Essen. Wir werden nicht enttäuscht alle sind super freundlich und wir genießen den Abend.



Wir bleiben noch einen Tag, dann zieht es uns weiter nach Norden. Wir wollen wenn das Wetter paßt mal wieder Astakos und die Insel Kastos anlaufen. Aber davon dann beim nächsten mal.

Freitag, 17. August 2018

Östlicher Peloponnes


Wir bleiben vier Tage in Monemvasia dann läßt der Meltemi etwas nach und wir brechen auf in nordöstlicher Richtung. Draußen empfängt uns eine unangenehme Welle und immer noch starker Nordostwind. 


Wir laufen deshalb schon nach knapp 10 Meilen in die Bucht von Yerakas ein. Yerakas ist ein kleiner Fjord mit wenigen Häusern und ein paar Tavernen. Sehr beschaulich aber wir liegen gut geschützt mit Heckleinen am Kai und nur noch wenig Schell hält Saphira etwas in Bewegung.



Von Yerakas segeln wir weiter der Küste entlang bis nach Leonidion. 









Ein kleiner Hafen mit Zitrusplantagen im Hintergrund. Platz gibt es genügend, wir müssen den Anker jedoch auf relativ großer Tiefe fallen lassen und nachdem wir am Kai liegen sind doch schon 70 Meter unserer 10er Wälderkette im Wasser. Abends wird es voll. Die Flottillien die wir schon in Monemvasia getroffen haben fallen ein und belegen den kleine Hafen bis auf wenige Plätze. Aber es sind nette englische Crews an Bord die ihren Spaß haben aber sehr freundlich und zuvorkommend sind.

Eigentlich war unser Plan von hier aus nach Navplion zu segeln aber genau davon dort kommt 
nun der Wind und 30 Meilen gegenan zu kreuzen haben wir nicht vor und legen deshalb Kurs Porto Heli an. Hoch am Wind mit bis zu 8 Kn SOG rauschen wir auf die Einfahrt von der
Naturbucht zu.b

Porto Heli ist bekannt bei den Griechenlandseglern als sehr sicherer Ankerplatz und Hafen. Es liegen hier unzählige Boote an Bojen die für einige Zeit geparkt sind oder sogar den Winter hier verbringen. Einige Aussteiger leben den Winter hier sogar an Bord. Es gibt jegliche Versorgung 


wie Wasser, Diesel, Gemüseläden und Supermärkte. Auch ein Metzger ist vor Ort bei dem wir wunderbare Kalbskotletts kaufen um mal wieder die Bordküche zu genießen



Wieder ist Meltemi angesagt und so legen wir uns auf 4 Metern Wassertiefe mit 40 Meter Kette 
sicher vor Anker. Am Ende werden es 4 Tage die wir mit lesen und spazieren gehen hier in der Bucht verbringen. 

Wir finden auch einen Nauticshop bei dem wir einen Kettenfanghaken erstehen. 


Das gleiche Teil haben wir vor ein paar Wochen bei einem englischen Segler gesehen, der damit die über seinem Anker liegende Kette eines Nachbarliegers klariert hat. Ein äußerst praktisches Hilfsmittel.
Über Ermioni geht es weiter nach Port Poros mit der pittoresken Insel und den unzähligen Geschäften Cafés und Tavernen. 


Wir legen uns an den Rand der Navy Bay die laut Karte immer noch Sperrgebiet ist aber anscheinend interessiert das hier niemand. Drei Tage bleiben wir und genießen die Ruhe vor Anker.


Dann zieht es uns aber weiter. Ab jetzt geht unser Kurs wieder nach Westen. Den Peloponnes haben wir fast umrundet es fehlen jetzt nur noch die Inseln im saronischen Golf, der Kanal von Korinth und dann der Golf von Patras.


Wir legen Kurs an auf die Insel Ägina. Es gibt dort einige Möglichkeiten anzulegen oder zu Ankern aber wie wir später feststellen ist alles voll belegt. Das liegt zum einen an der Nähe zu Athen und zum anderen an der griechischen Feiertagswoche die sich um den 15.August herumspannt und wo fast alle Griechen den Urlaub genießen. 


Was tun? Wir fahren nach Korfos. Eine geschützte Bucht ca. 16 Meilen südlich von der östlichen Kanaleinfahrt Korinth. 


Heute ist es absolut Windstill und so muß der Volvo wieder mal ran und bei der Gelegenheit lassen wir den Wassermacher laufen und füllen unsere Tanks mal wieder. In Korfos hat sich einiges verändert seit unserem letzten Besuch in 2014. es gibt jetzt eine Restaurantmole wo man  
bequem anlegen kann und dafür eben zum Essen kommt. Für uns kein Problem zumal das Mythos bei der Hitze doppelt gut schmeckt.